Zum Jahresauftakt setzten die Kinder und Jugendlichen ihr Wünsche für sich, für Kidswest und die Welt gestalterisch um.
In diesem Quartal widmen wir uns mit dem Projekt «L'art pour l'art» Kunstschaffenden und ihren Werken. Die Kinder und Jugendlichen lernen Leonora Carrington, Meret Oppenheim, El Anatsui, Ernst Ludwig Kirchner, Tschabalala Self und Cindy Sherman kennen und lassen sich von ihnen inspirieren. 
Mitten im Quartal nehmen wir wie jedes Jahr Teil an der Aktionswoche gegen Rassismus der Stadt Bern. 
 

Die Kinder und Jugendlichen haben die surrealistische Bildwelt von Leonora Carrington kennengelernt. Mit verschiedenen Zeichnungsübungen des «Dessin Automatique» sind sie in die surrealistische Herangehensweise der Malerei eingetaucht. Der Ansatz des «freien Erfindens» ermöglichte es den Kindern, sich von einer fixen Vorstellung, wie eine Zeichnung aussehen soll, zu lösen und sich auf den Prozess des spielerischen Erfindens einzulassen. 

Meret Openheim hat in ihren Objekten oft Alltagsgegenstände zweckentfremdet und neu betrachtet. Wir ahmten dies auf eine spielerische Art und Weise nach und kreierten aus verschiedensten Gegenständen Masken und Gesichter. Dafür standen den Kindern und Jugendlichen ein Pool aus gesammelten und in der Brockenstube gekauften Gegenständen wie etwa Küchenutensilien zur Verfügung.

Das Februarferienprogramm für dieses Quartal lag auf der Hand: Wir besuchten das Kunstmuseum Bern. Dort leitete die Kunstvermittlerin Anina Büschlen für die Kinder und Jugendlichen einen Workshop im Vermittlungsatelier. Danach kamen wir in Genuss einer Führung, bei der wir unter anderem Werke von Meret Oppenheim und – in Anbetracht des nächsten Workshops – Ernst Ludwig Kirchner sahen.

Wir liessen uns vom Ghanaischen Künstler El Anatsui inspirieren. Dieser ist vor allem bekannt für seine riesigen, aus tausenden von Plattgedrückten Bierverschlüssen und Kupferdraht angefertigten Skulpturen, die an der Wand hängend an Stoff erinnern. Das wollten wir ihm gleichtun! Die Kids haben Flaschenverschlüsse aus Alu mit dem Hammer plattgehauen, mit der Lochzange perforiert und Gebilde daraus geformt.

Portraitieren nach expressionistischem Vorbild. Nach einer Einführung zum Künstler Ernst Ludwig Kirchner, haben sich die Kinder und Jugendlichen mit Hilfe von Spiegeln portraitiert. Auch das gegenseitige Abzeichnen wurde geübt. Geduld war ebenso gefragt wie der Radiergummi. Entstanden sind Portraits so unterschiedlich wie die Kids selbst.

Tschabalala Self ist eine Afroamerikanische Künstlerin, die sich mit der Wahrnehmung des weiblichen schwarzen Körpers auseinandersetzt. Mit ihren aus Stoffstücken und Ölfarbe collagierten Figuren, reagiert sie auf stereotype Darstellungen von Schwarzen Frauen. Wir nahmen ihr Werk zum Ausgangspunkt unseres Workshops und die Kinder und Jugendlichen gestalteten ihre eigenen Bilder aus Stoff und Farbe.

Die Mitwirkung bei der «Aktionswoche der Stadt Bern gegen Rassismus» hat bei Kidswest Tradition. Dieses Jahr setzte die Aktionswoche den Fokus «Rassismus in Medien und Internet». Wir widmeten uns den Medien Buch & Zeitschrift. Dazu richteten wir auf dem Ansermetplatz eine Bücherecke ein und gestalteten zusammen mit Kindern und Jugendlichen, ihren Freund:innen und Familien, sowie Quartierbewohner:innen unsere eigenen Geschichten als Comic oder Collage. 

Die Künstlerin Cindy Sherman haben die Kids bereits im Projekt Alter Ego kennengelernt. Angeregt von ihrer Praxis des Verwandelns und des Spiels mit Identität und Stereotypen, haben die Kinder und Jugendlichen mit Hilfe von Schminke und Verkleidung neue Charaktere entwickelt, als die sie sich vor der Kamera inszenieren konnten. Sich verkleiden ist ein Spiel mit sozialen Rollen und mit der Verwandlung des eigenen Ichs und bereitet den Kids grossen Spass.